Festival-Saison 2022 und Live-Auftritte: Können Newcomer leider gar nicht mehr performen?

Nachdem die Festival-Saison wieder begonnen hat, beginnt ebenfalls eine Kontroverse über Live-Auftritte von Newcomern, zu der sich viele Rapper äußern.

Durch die Corona-Maßnahmen waren Konzerte, Festivals und Auftritte für Rapper seit 2020 so gut wie unmöglich. Doch durch die Lockerungen, welche es seit diesem Sommer gibt, haben viele Veranstalter beschlossen, wieder HipHop Festivals zu organisieren. Das Splash-Festival, das Openair Frauenfeld und viele weitere Veranstaltungen stimmten die Festival Saison an.

Jedoch wurden neben anerkannten Rappern, welche schon jahrelang auf Festivals performen, auch Newcomer eingeladen, welche noch nie live aufgetreten sind. Da es deswegen  zu einigen Skandalen um diese Auftritte kam, äußerten sich nun mehrere Rapper kritisch über die Live-Auftritte – darunter Sido, Manuellsen und Kool Savas.

Sido über Newcomer bei Festivals

Sido sagte in einem Interview beim BigCityBeats World Club Dome Festival

Ich finds schön, dass diese Durstphase, in der die Leute die nicht so viel können, sich mehr präsentieren konnten, weil es kein Live gab, dass die vorbei ist. Weil jetzt gibt es wieder Live. Jetzt trennt sich wieder die Spreu vom Weizen durch die Live Shows. Es gibt viele von den Großen, die ich jetzt nicht so für Musiker halte, die auch Shows spielen, aber die Shows sind einfach kacke. Die sind am Anfang gut besucht, aber dann merkt das Publikum auch, irgendwie ist das nicht das, was ich hier sehen möchte.

Manuellsen

Manuellsen sagte in einem Interview bei Deutschrap Ideal:

Hast du das Splash gesehen? Ich hab gesehen, was ich hoffentlich nie wieder sehe. Ich sag dir, 95% der Leute, die dort aufgetreten sind, gehören einfach offiziell nicht auf eine Bühne. […] Nur wenn man sich durch die Viralität mogelt und irgendwie dann viral geht, heißt das noch nicht, dass du bei einem Festival spielen kannst.

Kool Savas

Kool Savas veröffentlichte kurz nach dem Splash eine Story auf Instagram, in der er schrieb:

Die Festival Saison hat mir gezeigt, dass es fast keine echten MCs mehr gibt. Alles nur noch Plastik und fake. Umso schöner zu sehen, dass wir tausende Leute auf dem Splash vor der Bühne hatten, die Rap noch wertzuschätzen wissen. (…)”

New Wave vs Oldschool ist jedoch eine Debatte, welche Deutschrap schon seit Jahren prägt. Auf der einen Seite stehen scheinbar untalentierte Newcomer, auf der anderen Seite die letzten echten Rapper. Doch: Können Newcomer heutzutage wirklich nicht mehr live performen? Geht es bei Festivals nur noch um Reichweite statt um Talent? Und was definiert einen erfolgreichen Auftritt? Was denkt ihr? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

3 Antworten zu „Festival-Saison 2022 und Live-Auftritte: Können Newcomer leider gar nicht mehr performen?“

  1. […] Doch als die Aufnahmen im Netz landeten, fingen viele Leute an sich negativ über den Auftritt zu äußern. T-Low löste unabsichtlich eine Debatte über Live-Performance, Playback, New Wave vs Oldschool aus, die die Bedeutung von Rap und die Definition eines “erfolgreichen Rappers” in Frage stellt. Mehr zu der Debatte um Live-Performances findest du hier. […]

  2. […] Nach einer längeren Pause von Rap ist er heutzutage wieder am Start. Nicht nur mit Musik, sondern auch mit einem Podcast auf Spotify. „Der Animus Podcast“ beschäftigt sich jeden Mittwoch gegen 20 Uhr mit Themen rund um die deutsche Rapszene. […]